Kryolith

Kryolith
Pseudokubische Kryolithkristalle auf massivem Kryolith mit etwas Siderit (brauner Fleck unten links) aus der Ivigtut Mine, Grönland (Größe: 45 mm × 40 mm × 23 mm)
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Crl[1]

Andere Namen
  • Thonerde mit Flusssäure[2]
  • Chryolith[2]
  • Eisstein[3]
  • Orsugisat[4]
Chemische Formel
  • Na2NaAlF6[5]
  • α-Na2[8]Na[6][AlF6][6]
  • Na3[AlF6][7]
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Halogenide
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

III/B.03
III/B.03-030

3.CB.15
11.06.01.01
Ähnliche Minerale Anhydrit, Fluorit, Halit[8]
Kristallographische Daten
Kristallsystem monoklin
Kristallklasse; Symbol monoklin-prismatisch; 2/m
Raumgruppe P21/n (Nr. 14, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/14.2[9][6]
Gitterparameter a = 5,4024 Å; b = 5,5959 Å; c = 7,7564 Å
β = 90,278°[9]
Formeleinheiten Z = 2[9]
Häufige Kristallflächen {100}, {010}, {001}, {101}, {101}, {011}, {110}, {111}, {112}
Zwillingsbildung häufig, Durchdringungs-, Wiederholungs- und polysynthetische Zwillinge[10]
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 2,5 bis 3[11]; Vickershärte VHN50=286-412 kg/mm²
Dichte (g/cm3) gemessen: 2,96 bis 2,98[12]; berechnet: 2,973[10]
Spaltbarkeit keine; Absonderungen nach {001} und {110}[13]
Bruch; Tenazität muschelig[11] bis uneben[13]; spröde[13]
Farbe wasserklar-farblos bis weißlich und schneeweiß, auch rötlich, ziegelrot, bräunlich, grau, schwarz[11][10]
Strichfarbe weiß[13]
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend[11]
Glanz feuchter Glasglanz bis Fettglanz, Perlmuttglanz auf {001}[11]
Kristalloptik
Brechungsindizes nα = 1,339[12]
nβ = 1,339[12]
nγ = 1,340[12]
Doppelbrechung δ = 0,001[12]
Optischer Charakter zweiachsig positiv[12]
Achsenwinkel 2V = 43°[12]
Pleochroismus keiner
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten schon in der Kerzenflamme schmelzbar (Schmelzpunkt: 1012 °C.)[14]; in konzentrierter H2SO4 löslich; wird bereits von atmosphärischer Feuchtigkeit angelöst[11]
Besondere Merkmale schwache Thermolumineszenz; intensive gelbe Fluoreszenz im kurzwelligen UV-Licht mit gelber Phosphoreszenz[10]

Kryolith ist ein eher selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide mit der idealisierten chemischen Zusammensetzung Na2NaAlF6 und damit Natriumhexafluoroaluminat(III).

Kryolith kristallisiert im monoklinen Kristallsystem und entwickelt entweder pseudokubische Kristalle oder massige Aggregate von weißer, brauner, grauer, braun-schwarzer oder rötlicher Farbe. Das Mineral bildet sich typischerweise im Pegmatitstadium und findet sich in Granit-Pegmatiten und in der Grundmasse einiger fluorreicher, topashaltiger Rhyolithe. Es wird unter anderem von Aegirin, Chabasit, Eudialyt, Fluorit, Kryolithionit, Mikroklin, Natrolith, Pachnolith, Phenakit, Quarz, Siderit, Sodalith, Sphalerit, Thomsenolith, Topas, Villiaumit und Weberit begleitet.

Die Typlokalität des Kryoliths ist der extrem fluorreiche Granit-Pegmatit der Ivigtut Mine (Koordinaten der Kryolith-Lagerstätte Ivigtut) bei der wüstgefallenen Siedlung Ivittuut (nach alter Rechtschreibung Ivigtût, auch Ivigtut) am Südufer des Ilorput (Arsukfjords) im Distrikt Ivittuut in der Kommuneqarfik Sermersooq im autonomen Teil Grönland des Königreichs Dänemark. Sie war der einzige Ort weltweit, wo das Mineral Kryolith lagerstättenbildend auftrat und gewinnbringend abgebaut wurde.

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  2. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Abildgaard_Allg_Journ_1799.
  3. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Glocker 1831.
  4. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Stelzner Bergeat 1904.
  5. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen IMA-Liste-2022-01.
  6. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Strunz Nickel.
  7. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Lapis.
  8. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Klockmann.
  9. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hawthorne Ferguson 1975.
  10. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Handbookofmineralogy.
  11. a b c d e f Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Hintze 1915.
  12. a b c d e f g Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Mindat Kryolith.
  13. a b c d Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Palache et al 1951.
  14. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen RÖMPP.

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